Von TXL nach TLV

Lesedauer: etwa 3 Minuten

Eine seltsame Stimmung macht sich breit: Es ist der erste sonnige Tag seit langem in Berlin, ich muss zum ungewohnten Gate B20 in Tegel und bereits vor der Sicherheitskontrolle meinen Pass zeigen. Ich habe einen freien Platz neben mir im Flugzeug, obwohl durch die Lautsprecher gesagt wurde, dass wir ausgebucht sind. Vor mir liegt eine vierwöchige Reise ins Ungewisse. Ein Teller Viev.

Nach vier Stunden Flug der Überflug und Ankunft in Tel Aviv. Bereits aus der Luft kann man erahnen, warum die Stadt „Die weiße Stadt“ genannt wird: Bis zum Horizont erstrecken sich weißgedeckte und -fassadete Dächer.

Über den Dächern Tel Avivs

Nach einer schier endlosen Fahrt via Bus über das Flughafengelände komme ich am Terminal an. Passkontrolle. Man hat ja schon viel gehört bezüglich Befragungen und kritischen Blicken. Doch ich scheine vertrauenserweckend zu sein und so wurde ich nach kurzem Smalltalk („How are you?“ „What are you planning?“ „Oh, sounds great. So what are you working on?“) ins gelobte Land gelassen.

Koffer vom Band geholt, den Ausgang gesucht, ein Zugticket ergattert und ab in die Linie 2 gen Tel Aviv. Nach einer Station war an der HaHagana Station schon Schluss und die Reise ging mit dem noch fehlenden Transportmittel der Beförderungskette – dem Taxi – zur Herberge. Es wurde geflucht, Spuren gekreuzt, laut telefoniert, vermeintliche Abkürzungen genommen und nach etwa 20 Minuten Fahrt war Yaron 70 Schekel reicher. Erinnerungen an Kiew kamen hoch.

It’s fuckin’ freezing!

So begrüßte mich Todd, mein Herbergsvati in seiner Unterkunft. Ansichtssache, waren es für mitteleuropäische Verhältnisse noch lauschige 16 Grad. Die Terrasse versprach, was sie in der Airbnb-Beschreibung hielt, der Rest der Wohnung auch. Und so war der erste Gang zum Strand – schließlich ist der nur etwa 2 Minuten fußläufig entfernt. Bewaffnet mit einem sündhaft teuren Bier erinnerte ich mich schnell an den Nachteil von Strand. Sand allerorten: Egal, ob man nur die Fußspitze hineinhält oder sich dort den ganzen Tag aufhält. Zähneknirschend (hahaha!) trank ich das Bier, blickte in die Ferne und sagte: „Das ist jetzt deine Heimat für die nächsten 4 Wochen.“ Und es fühlt sich richtig an.

Strand von Tel Aviv

4 Comments

  1. conny 12. Februar 2019

    Dieser Artikel samt Fotos macht echt Lust auf mehr. Und wir freuen uns schon drauf und haben gerade leichte Tränen in den Augen (aber sicher dem ganzen heutigen Tag geschuldet…)

    lg die hippe

  2. […] pass“ und nach einer Minute war ich schon durch. Das war ja leicht, sagte ich mir. Denn auf der Einreise hatte ich auch nur eine kurze Befragung erdulden […]

  3. […] Rücken an einen Pfahl gelehnt, gerade angekommen, auf das Meer blickend und kann mich noch an den ersten Satz erinnern, den ich mir sagte: „Das ist jetzt deine Heimat für die nächsten vier Wochen.” Es war ein […]

  4. […] einer Plastiktüte verpackt mit an den Strand, vorbei an Erinnerungen früherer Tage und denke an meine Worte von vor fast genau 9 Monaten: „Das ist jetzt deine Heimat für die nächsten Tage.“ Und es […]

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