Freitag, 5:30 Uhr. Der Wecker schellt. „Was ist denn nun schon wieder los?“ denke ich mir und will wieder ins Lummerland verschwinden. Doch augenblicklich bin ich im Irdschen und entsinne mich. Warschau calling! Denn im Anflug einer Euphorie im Zuge meiner Ode an das Reisen durch Europa habe ich mir kurzerhand ein Ticket in die polnische Hauptstadt gekauft – und diesmal dient ganz umweltbewusst der Zug als Fortbewegungsmittel.
Also raus aus den Federn, Wasser und etwas schaumbildende Paste ins Gesicht geschmissen, ein paar lebenswichtige Sachen in eine Tasche gepackt und ab in den Berlin-Warschau-Express, der mich in etwas mehr als sechs Stunden durch den Brandenburger Morgennebel gen Osten gondelt. Pünktlich nach der deutsch-polnischen Grenze funktionierte endlich auch das WLAN an Bord.
Lesedauer: etwa 6 MinutenLiebes Tagebuch,
Ich verbrachte drei Tage in Vilnius, dem letzten noch offenen Spot der Hauptstädte baltischer Länder. Das Aufstehen morgens um 5 Uhr in Berlin gestaltete den Start etwas holprig, hatte jedoch den Vorteil, früh etwas von der Stadt zu haben. Also Ankunft um 10:30 Uhr Ortszeit in der Hauptstadt Litauens.
Lesedauer: etwa 4 MinutenIm März verbrachte ich ein paar Tage in Sofia. Und was soll ich sagen? Ich hatte selten Städte, in denen ich auch danach nicht weiß, was ich von ihnen halten soll. Sofia ist so eine. Einerseits eine wahre Perle Südosteuropas, rauh und mit dem positiven Charme des ehemaligen Ostblocks. Breite Magistralen, üppige Grünanlagen, kein aus seiner langen Geschichte gewachsenes Zentrum. Andererseits mondän, bemüht herausgeputzt und mit den üblichen Manieren westlicher Kulturen. Dazu so weltoffen, dass es sich ein Viertel der Religionen, das sogenannte “Dreieck der Toleranz” leistet: In unmittelbarer Nähe der Kirche Hl. Nedelja schließt sich die Banja-Baschi-Moschee an, die wiederum von der Sofioter Synagoge – die nach den Synagogen in Budapest und Amsterdam der drittgrößte jüdische Sakralbau Europas ist – flankiert wird. Wundervoll. Ein Vorbild für den Rest der Welt.