Freitag, 8. November 2019. Ich komme zurück in die Stadt, die mich Anfang des Jahres einen entscheidenden Monat meines Lebens begleitet und geprägt hat: Tel Aviv. Bereits jetzt schon zu viel Pathetik. Back to normally. Denn die erste Herausforderung der Reise ist, Klamotten, technische Gerätschaften und Literatur für neun Tage Aufenthalt in 56 x 45 x 25 cm zu verfrachten, zumal das Kameraequipment allein 1⁄3 des Köfferchens ausmacht.
Ich habe dankbarerweise das Privileg, die Welt bereisen zu können und regelmäßige Kurztrips in europäische Städte anzutreten. Europa, weil es des ökologischen Fußabdrucks – oder zumindest des eigenen Gewissens – zuträglicher ist, als für ein paar Tage quer durch die Welt zu reisen. Und ich liebe es.
Vor ziemlich genau vier Wochen saß ich abends im Sand, den Rücken an einen Pfahl gelehnt, gerade angekommen, auf das Meer blickend und kann mich noch an den ersten Satz erinnern, den ich mir sagte: „Das ist jetzt deine Heimat für die nächsten vier Wochen.” Es war ein gemischtes Gefühl bestehend aus dem Reiz des großen Unbekannten, was nun auch mich zukommt, einer gewissen Neugier, allein all die Tage zu gestalten und der freudigen Erwartung, mit aller Zeit in eine andere Welt einzutauchen.
Ein Gefühl, was sich selbst nach vier Wochen noch ganz nah anfühlt. Gefühlt war es gestern. Zeit für ein kleines Resümee.